Schwindel mit muskulären oder
psychogenen Ursachen
Schwankschwindel
Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPLS) ist eine Art des Schwindels (lat.: Vertigo), der anfallsartig nach einer Veränderung der Körperposition (Umdrehen im Liegen oder während des morgendlichen Aufstehens) auftritt. In medizinischen Fachkreisen wird der Lagerungsschwindel oft auch als „peripherer paroxysmaler Lagerungsschwindel (PPLS)“ oder „benigne paroxysmale positionale Vertigo (BPPV)“ bezeichnet.
Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel gilt im Prinzip als harmlos („benign“ bedeutet „gutartig“), er ist jedoch äußerst unangenehm für alle Betroffenen. Er dauert in der Regel zwar nur wenige Sekunden an, kann jedoch für Stress sorgen und auch die Gefahr von Stürzen während des Schwindelanfalls erhöhen. Der Lagerungsschwindel tritt häufig bei Menschen im fortgeschrittenen Alter auf. Bis zum 70. Lebensjahr wird durchschnittlich jeder Dritte einmal mit dieser Art des Schwindels konfrontiert worden sein. Frauen sind dabei öfter als Männer betroffen. Die gute Nachricht: Der gutartige Lagerungsschwindel ist sehr gut therapierbar.
Schon gewusst?
Der Begriff des gutartigen Lagerungsschwindels wird verwendet, weil diese Form des Schwindels keine unmittelbaren körperlichen Schäden beim Schwindelpatienten auslöst.
Es gibt verschiedene Symptome, die für einen gutartigen (benigne) Lagerungsschwindel charakteristisch sind. Der Schwindel ist, wie der Name bereits suggeriert, von der Lageposition des Körpers abhängig und tritt in der Regel anfallsartig (paroxysmal) auf. Viele Schwindelpatienten berichten von einem Drehschwindelgefühl, das dann eintritt, wenn sie ihren Kopf schnell hin und her bewegen. Das sogenannte „Karussell im Kopf“ ist vielen ein Begriff. Der Drehschwindel kann in folgenden Situationen auftreten:
Eine kreislaufbedingte Schwindelursache kann in diesen Fällen jedoch ausgeschlossen werden, da Schwindelanfälle aufgrund von Lagerungsveränderungen des Körpers oder Kopfes meist nur wenige Sekunden andauern. Auch geht der gutartige Lagerungsschwindel in der Regel nicht mit einem „Schwarzwerden vor den Augen“ oder Bewusstseinsverlust einher. In der Ruhe ist der Betroffene beschwerdefrei. Wenn der Patient unter Tinnitus leidet, kann dies z. B. ein Hinweis auf Morbus Menière sein.
Der sehr häufig diagnostizierte Lagerungsschwindel ist für die Betroffenen zwar vergleichsweise undramatisch, kann dennoch sehr unangenehm werden, da er Ängste und Unsicherheiten auslöst. Häufige Begleitsymptome sind zudem auch Übelkeit, Erbrechen, übermäßiges Schwitzen und Angstgefühle.
Sollten die Schwindelgefühle mit Sehstörungen oder gar neurologischen Symptomen einhergehen, ist die Konsultation eines entsprechenden Facharztes dringend notwendig.
Ursache für diese Form des Schwindels sind feinste Kalziumkarbonatkristalle (lat.: Otolithen bzw. Statolithen), die in ihrer eigentlichen Funktion im Gleichgewichtsorgan dafür sorgen, dass lineare Beschleunigungen des Körpers im Raum erfasst werden. Die kristallinen Ohrensteine lösen sich durch ruckartige Bewegungen und Lageveränderungen aus der gallertartigen Membran, die sie umgibt und schwimmen dann in den mit Flüssigkeit (Endolymphe) gefüllten Bogengängen des Innenohrs umher. Dies reizt die dort befindlichen, empfindlichen Sensorzellen. Das Gehirn erhält widersprüchliche Informationen und löst ein Warnsignal, sprich: Drehschwindel, aus.
Was genau die Ablösung der Otolithen verursacht, ist bisher nicht eindeutig wissenschaftlich belegt. Man vermutet die Auslöser u. a. in folgenden Fällen:
Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel sollte, auch wenn dieser vergleichsweise harmlos ist, sicherheitshalber immer von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt untersucht werden. Wird ein Lagerungsschwindel bei dem Patienten vermutet, führt der HNO-Arzt – nach einem Vorgespräch – die sogenannte Dix-Hallpike-Lagerungsprobe durch. Bei diesem Provokationsmanöver sitzt der Betroffene zunächst aufrecht auf der Untersuchungsliege und wird dann mit einem um 45° zur Seite gedrehten Kopf in eine Lageposition gebracht. Dies löst dann den Lagerungsschwindel aus, der oftmals von einem Nystagmus (unwillkürliche Augenbewegungen / Muskelzucken) begleitet wird.
Der gutartige Lagerungsschwindel ist mithilfe des Epley-, bzw. Semont-Manövers sehr gut in den Griff zu bekommen. Das primäre Ziel dieser Lagerungs- und Bewegungsübungen ist es, die frei in der Flüssigkeit des Innenohrs umherschwimmenden Kristallablagerungen (Otolithen) aus der Reichweite der gereizten Sensorzellen zu bewegen. In der Regel klingen die Symptome bei regelmäßiger Durchführung der Manöver in kurzer Zeit vollständig ab. Wie auch bei der Dix-Hallpike-Lagerungsprobe lösen die Übungen zunächst den Schwindel aus, deshalb sollte das Training anfangs immer von einem Arzt, Physiotherapeuten oder im Beisein einer geschulten Person durchgeführt werden.
Diese Trainingseinheit sollte dreimal am Tag durchgeführt werden.
Vorsicht: Wenn Sie unter Problemen mit der Halswirbelsäule leiden oder der Schwindel stark und langanhaltend ist und mit Übelkeit und Erbrechen einhergeht, sollten Sie auf das Semont-Manöver ausweichen.
Diese Übung wird dreimal wiederholt und kann mehrmals am Tag durchgeführt werden, bis der Schwindel durch die Provokation nicht mehr ausgelöst wird.
Bei beiden Manövern verschwindet der Lagerungsschwindel meistens bereits 5-10 Tage nach Beginn des Trainings. Allerdings können die Schwindelanfälle bei einigen Patienten innerhalb von zwei Jahren wieder auftreten. Aber auch hier hilft die wiederholte Durchführung des Epley- und Semont Manövers bei der gezielten Behandlung.
Die ärztliche Konsultation vorausgesetzt, können Sie Schwindelsymptome mit einer medikamentösen Therapie zwar nicht heilen, aber mit dem Medikament Vertigo-Vomex (mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat) gut in den Griff bekommen.
Wenn der Schwindel mit Übelkeit und Erbrechen einhergeht, hilft Vomex A.
4-fach effektiv und wirksam
bei Schwindel mit Übelkeit und Erbrechen
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